Constructa 1951 in Hannover - Stadtplanerische Ziele von damals ins Heute übersetzen?
1951 war der sogenannte "Wiederaufbau" eine der wichtigsten politischen Handlungsfelder in der jungen Bundesrepublik. Es musste möglichst schnell, mit begrenzten Mitteln, qualitativ hochwertiger und zugleich günstiger Wohnraum geschaffen werden. Dies vor dem Hintergrund vieler Haushalte, die - nicht allein materiell - erhebliche kriegsbedingte Verluste erlitten hatten sowie einer großen Anzahl von Geflüchteten, welche vollumfänglich integriert werden mussten. Mit dem Wohnungsbau sollte der "soziale Frieden" als Grundpfeiler für die Demokratisierung der Gesellschaft gesichert werden. Einer Gesellschaft, die aus vielen Personen bestand, welche an den nationalsozialistischen Vebrechen direkt beteiligt waren und wieder in verantwortliche Positionen kommen konnten.
Neben den personellen und planerischen Kontinuiäten zwischen dem Reformwohnungsbau der Weimarer Zeit, dem NS-Wohnungsbau sowie der "Wiederaufbauphase", wollen wir uns mit den überzeitlichen, universellen Planungsfragen beschäftigen. Hierbei interessiert uns vor allem, welche Planungsvisionen und Lösungsansätze von damals für die aktuellen Herausforderungen neu interpretiert werden können.