17.06.2020

Studierende müssen überdurchschnittlich hohen Anteil für Wohnkosten aufwenden

Diagramm: Durchschnittliche Wohnkostenanteile Studierender
© Moses Mendelssohn Institut GmbH 2020
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Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, verfügten alleinwohnende Studierende im Bundesdurchschnitt über monatliche Einnahmen von 1.060 Euro. 37% ihrer Einnahmen entstammten im Jahr 2018 aus Nebentätigkeiten.

In Bezug zu den Wohnkosten wird deutlich, dass die Wohnkostenbelastung bei Studierenden im Durchschnitt als sehr hoch einzustufen ist. Laut Hans-Böckler-Stiftung (2019) gilt eine Wohnkostenbelastung von unter 30% als „leistbar“.

Laut Zahlen des Moses Mendelssohn Institutes kostete bereits ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft im Vergleichszeitraum durchschnittlich 363 € (gewichtet nach Studierendenzahl der Hochschulstädte ab 5.000 Studierenden). Dies würde eine Wohnkostenbelastung von 34% bedeuten. Eigene, alleinbewohnte Wohnungen sind im Schnitt sogar 25% teurer (Vgl. BMBF 2017: 21. Sozialerhebung).

Steffen Pollmann, Analyst im Moses Mendelssohn Institut: „Unter Annahme, dass es sich um Nettowerte handelt und die Einnahmen so stark gestiegen sind wie die Wohnkosten (7%), bedeutet der coronabedingte Ausfall von Arbeitseinkommen eine Wohnkostenbelastung von 58%. Die Coronahilfen für Studierende sind daher dringend erforderlich“.

Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor am Moses Mendelssohn Institut, ergänzt: „Dies ist selbstverständlich nur eine kurzfristige Überbrückung der aktuellen Notlage. Die Ausweitung des Bestandes an günstigen Wohnheimplätzen sowie Kleinwohnungen darf trotzdem nicht vernachlässigt werden".