06.08.2019

Preisgünstiger Wohnraum in Bayern fehlt

Karte Mietenstufen Bayern
© Moses Mendelssohn Institut GmbH 2019

Der zunehmende Mangel an preisgünstigem, bezahlbarem Wohnraum betrifft zunehmend nicht allein München. Bayernweit ist es in vielen Kommunen schwierig, sich mit passendem Wohnraum zu versorgen. Längst sind davon zudem nicht mehr nur Haushalte mit niedrigem Einkommen, sondern breite Bevölkerungsschichten betroffen. Auch kleineren Gemeinden fehlen die Möglichkeiten, auf entsprechende Bedarfe zu reagieren.

Viele Kommunen stehen daher beispielsweise vor folgenden Fragen:


• Wie können Grundstücke für den Wohnungsbau aktiviert oder Flächen entwickelt werden?
• Wie kann eine entsprechende Finanzierung aufgebaut werden?
• Wie kann in der Bevölkerung eine Akzeptanz für die Projekte geschaffen werden?
• Wie kann Wohnraum für Haushalte mit den dringendsten Bedarfen geschaffen werden?
• Welche Haushaltsformen haben den größten Bedarf?
• Wie können die Landesfördermittel gezielt für die einheimische Bevölkerung eingesetzt werden?

Für die Wohnraumförderung stehen in Bayern für die Jahre 2019 und 2020 insgesamt 1,7 Milliarden Euro aus Bundes- sowie Landesmitteln bereit. Das bayerische Wohnraumförderungsprogramm bietet daher ideale Voraussetzungen für den Wohnungsneubau.

Aus diesem Grund hat das Moses Mendelssohn Institut über 2.000 Gemeinden in Bayern analysiert. Kriterien waren unter anderem demographische und infrastrukturell Faktoren sowie Immobilienpreise. So konnten etwa 200 Gemeinden mit einem sehr großen Potenzial für den geförderten Wohnungsbau identifiziert werden.

Mit diesen Gemeinden möchte das Moses Mendelssohn Institut nun in Kontakt treten, um im Austausch standorttypisch angepasste Lösungen zu finden und zu erarbeiten. Als Forschungseinrichtung der gemeinnützigen Moses Mendelssohn Stiftung sind die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf unterschiedliche Immobilienmärkte grundlegender Untersuchungsgegenstand der Tätigkeiten des Moses Mendelssohn Institutes. Dabei zählt der geförderte oder auch seniorengerechte Wohnungsbau aktuell zu den Schwerpunktthemen. Die Stärke des Moses Mendelssohn Institutes ist es dabei nicht nur abstrakte Planungen vorzustellen, sondern durch die intensive Zusammenarbeit mit Projektentwicklern, Investoren und Banken auch praxistaugliche, realisierungsfähige Konzepte zu entwickeln. Maßgeschneidert auf die jeweilige Gemeinde sollte es das Ziel sein, gegebenenfalls durch die Mitwirkung privater, überregionaler Akteure, schnell den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.