31.08.2020

Zahl BAföG-geförderter Personen rückläufig

Zahl BAföG-geförderter Personen
© Moses Mendelssohn Institut GmbH 2020
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich von 50 Jahren BAföG mitteilt, ist die Zahl geförderter Personen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Insgesamt wurde demnach gegenüber dem Höchststand im Jahr 2012 ein Rückgang um 27% auf rund 639.000 Personen bis 2020 festgestellt. Etwa 73% der Geförderten sind Studierende.

Das BAföG ist ursprünglich dafür gedacht, die Chancengleichheit für einkommensschwächere Bevölkerungsteile zu erhöhen und diesen beispielsweise leichteren Zugang zu einem Hochschulstudium zu ermöglichen. Durchschnittlich beträgt der monatliche Förderungsbetrag aktuell 574€ für Studierende. Damit ist in den letzten 30 Jahren eine Verdoppelung zu verzeichnen.

„Die gestiegenen Wohnkosten insbesondere in den nachgefragten Hochschulstädten führen allerdings dazu, dass heute immer mehr Studierende einer Erwerbstätigkeit nachgehen müssen. Die zuletzt angehobenen BAföG-Höchstsätze können dies vielerorts einfach nicht kompensieren“, sagt der Analyst Steffen Pollmann vom Moses Mendelssohn Institut. „Zugleich wird die Notwendigkeit neben dem Studium zu arbeiten auch durch geänderte Regularien verstärkt, denn es sind allgemein weniger Menschen überhaupt förderberechtigt.“

Laut 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes finanzieren 61% der Studierenden ihren Lebensunterhalt zumindest teilweise aus Erwerbstätigkeiten neben dem Studium. Diesbezüglich ist festzuhalten, dass häufig auch Personen mit höherer Bildungsherkunft beziehungsweise einkommensstärkeren Bevölkerungsschichten regelmäßig arbeiten. Insofern scheint eine Wirksamkeit der BAföG-Förderung dahingehend gegeben, dass die Einkommensunterschiede von Studierenden reduziert und die Chancengleichheit somit erhöht werden können.