22.01.2024

Übernachtungsgeschehen erreicht fast wieder Vor-Corona-Niveau

Knapp drei Jahre nach dem ersten Corona-bedingten Lockdown haben sich vielerorts die Übernachtungszahlen wieder an die Zeiten vor der Pandemie angepasst. Die zuvor bestehenden (Reise)beschränkungen stellten insbesondere den Beherbergungsmarkt vor große Herausforderungen, wobei teilweise gravierende Übernachtungs- und Umsatzausfälle zu verzeichnen waren. Mit dem Wegfall dieser Reisebeschränkungen ist die Nachfrage nach Übernachtungsangeboten mittlerweile vielerorts wieder spürbar gestiegen. Dennoch sehen sich die Beherbergungsbetriebe nun neuen Herausforderungen gegenüber, darunter steigende Kosten und ein deutschlandweiter Personalmangel.

Gemäß einer Veröffentlichung des Bundesstatistikamtes hat sich das Übernachtungsaufkommen in vielen Bundesländern auf dem Beherbergungsmarkt wieder dem Niveau angenähert, das vor den pandemiebedingten Einschränkungen herrschte. Besonders im Großstadttourismus ist eine deutliche Erholung erkennbar, obwohl die Übernachtungszahlen im Jahr 2020 rückläufig waren. Zum Beispiel verzeichnete Hamburg im April 2023 im Vergleich zu 2019 einen Anstieg der Übernachtungszahlen um 10%, während Berlin einen Rückgang um 13,6% erlebte. Bundesweit zeigt sich im Vergleich zu 2019 lediglich ein geringfügiger Rückgang der Übernachtungszahlen um 0,5%. Obwohl sich das Übernachtungsaufkommen auf nationaler Ebene stabilisiert hat, erreichte es 2023 mit rund 40 Millionen Übernachtungen nicht ganz das Niveau im Jahr 2019. Das Moses Mendelssohn Institut weist darauf hin, dass Berlin im Jahr 2023 mit einem Marktanteil von 5,9% am deutschen Beherbergungsgeschehen hinter den 6,5% der 2010er Jahre zurückgeblieben ist. Im Gegensatz dazu konnte Hamburg mit einem Marktanteil von 3,2% im Jahr 2023 das Niveau der 2010er Jahre übertreffen und hat damit Berlin in dieser Hinsicht überholt.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die COVID-19-Pandemie tiefgreifende und langanhaltende Auswirkungen auf den deutschen Beherbergungsmarkt hatte. Trotz der allmählichen Erholung, die in einigen Regionen und Städten zu beobachten ist, bleibt die Gesamtsituation des Marktes von den Folgen der Pandemie geprägt. Die differenzierte Entwicklung in verschiedenen Städten wie Hamburg und Berlin unterstreicht zudem, dass lokale Faktoren und spezifische Marktbedingungen eine wesentliche Rolle spielen. Somit steht der deutsche Beherbergungsmarkt vor der Herausforderung, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen und neue Strategien zu entwickeln, um langfristig erfolgreich zu sein und das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.