Zuwanderung und Wohnungsnachfrage
Um den Auswirkungen des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels entgegenzuwirken, wird die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland erforderlich sein. Dies hat Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage.
Basierend auf dem Mikrozensus 2022 haben bereits 25 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2022 eine Einwanderungsgeschichte, wie das Bundesstatistikamt aktuell meldet. Laut Definition hat eine Person eine Einwanderungsgeschichte, wenn sie selbst oder ihre Eltern nach 1950 nach Deutschland zugewandert sind.
Bezogen auf die Branchen, in denen die Menschen tätig sind, gibt es jedoch signifikante Unterschiede. So ist der Anteil der Erwerbstätigen mit einer Einwanderungsgeschichte in Branchen, in denen die Entlohnung durchschnittlich eher geringer ausfällt, deutlich höher. Im Reinigungsgewerbe liegt der Anteil von Personen mit Einwanderungsgeschichte beispielsweise 60%, im Gastgewerbe 46% und im Baugewerbe 40,5%.
Es zeigt sich, dass zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Berufen, in denen aktiv auf Zuwanderung gesetzt wird, häufig mit geringeren Wohnkostenbudgets zu rechnen ist. Daher ist es wichtig, entsprechenden budgetgerechten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Dr. Stefan Brauckmann kommentiert: "Die öffentliche Förderung von belegungs- und preisgebundenen Wohnungsbau (sog. “Sozialwohnungen“) kann dazu beitragen, gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Gerade die Kombination aus Arbeitsmöglichkeit und Wohnmöglichkeit stellt einen Anreiz dar. Hier müssen die Konzepte weiterentwickelt werden. Mit Unterstützung der öffentlichen Hand und der Arbeitgeber kann günstiger Wohnraum für Arbeitnehmer geschaffen werden. Dies erscheint aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit, den Fachkräftebedarf in den unterstützenden Dienstleistungstätigkeiten langfristig zu sichern."